Speziell für die Teilnehmer des Donnerstalks im Heimathafen Wiesbaden gibt es hier noch einmal die grundlegenden Schritte, die man bei dem eigenen Internetseite unbedingt anfangen sollte bevor man sich über strategische Suchmaschinenoptimierung (SEO) oder andere abstrakte beziehungsweise zeitaufwändige Online-Marketing-Konzepte Gedanken macht.
Dieses Grundlagen sind natürlich allgemeingültig und können von jedem umgesetzt werden. Wichtig ist, dass es sich um kein SEO-Tutorial handelt, sondern wirklich nur noch einmal die ersten Schritte für die Donnerstalker aufführt. Diese wurden im Vortrag „SEO ist tot – über die Auferstehung eines Todgeweihten“ nur kurz behandelt, da es darin um das generelle Verständnis und um das was SEO ausmacht ging.
Die site-Abfrage
Um ganz vorweg zu schauen, welche Unterseiten eurer Domain Google bereits kennt, gebt ins Suchfeld auf Google einfach einmal site:eureDomain.de ein. Ihr bekommt die Anzahl aller Unterseiten, die Google bekannt sind und seht jeweils wie das Suchergebnis dazu aussieht.
Solltet ihr hier keine Ergebnisse bekommen: Eure Domain hat keine Seite im Index. Entweder sie ist zu frisch, nirgendwo verlinkt oder ihr seid rausgeflogen. Nur das letztere ist wirklich ein Problem, für den Rest gibt es ja SEOs 😉
Google Webmaster Tools
Als zweiten Schritt solltet ihr euch bei den Google Webmaster Tools (GWT) anmelden und eure Domain dort aufnehmen. Die GWT kosten nichts und können einfach hier auf der Google Seite registriert werden. Im Normalfall könnt ihr die Google Webmaster Tools in euren bestehenden Google Account aufnehmen. Ein separater Google Account bietet sich nur an wenn mehrere Mitarbeiter Zugriff erhalten sollen, ihr was nicht Nettes machen wollt oder einfach nur aufgrund von Paranoia ein Freund der strikten Datentrennung seid.
Anschließend müsst ihr noch verifizieren, dass es sich um eure Domain handelt – dazu fügt ihr im Quelltext eurer Seite wie in der Anleitung beschrieben eine Codezeile ein. Sobald der Robot von Google euch das nächste Mal gescannt hat, stehen euch die Daten zur Domain in den Google Webmaster Tools zur Verfügung.
Seht euch etwas um und sucht bei Google oder anderen Suchmaschinen sowie hier im Blog einfach mal was man mit den GWT so alles anstellen kann. Ein erster Blick sollte auf die 404er Fehlerseiten fallen – stellt sicher, dass Google keine Fehlerseiten findet.
Rankings prüfen
Auch wenn die Webmastertools von Google euch schon mit vielen Daten versorgen, so ist es wichtig sich auch noch weitere Informationen anzueignen. Dazu kommen SEO-Tools zum Einsatz – welches ist dabei euch überlassen. Ich empfehle gerade Anfängern oder One-Man-Shows die kostenlose Starter-Version von SEOlytics. Wichtig ist, dass ihr euch erst einmal in die Sache hineinfindet bevor ihr Geld in die Hand nehmt und 1000 Bezahltools bucht, welche ihr dann sowieso nicht nutzt.
Tracking einrichten
Grundlegend ist natürlich auch ein Tracking um festzustellen wie die Besucher auf eure Websites kommen. Das ist neben SEO natürlich auch wichtig um beispielsweise am Benutzerverhalten Probleme ich Conversion Runway zu erkennen (Stichpunkt: Conversion Rate Optimisation, CRO).
Hier könnt ihr erneut zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Analyse-Tools wählen. Google Analytics ist kostenlos, ihr gebt aber noch mehr Daten als ohnehin schon an Google heraus. Wen das nicht abschreckt kann sich hier für Google Analytics anmelden.
Das ebenfalls kostenfreie Tracking-Tool Piwik geht einen anderen Weg – hierbei installiert ihr die Open Source Software auf eurem eigenen Server. Somit liegen die Daten bei euch was aus Sicht des Datenschutzes besser oder auch schlechter sein kann. Ihr müsst euch um die Wartung, Backup und Einrichtung selbst kümmern und es sind eure Ressourcen, die für das Tracking verwendet werden.
Alternativ kann man auch auf einen Dienstleister zurück greifen, welcher die Piwik-Installation für euch hostet, aber dann sind die Daten wieder extern – und das ist Geschmackssache.
Hier könnt ihr euch Piwik kostenlos herunterladen.
Bei den bezahlten Analyse- und Tracking-Tools gibt es eine sehr hohe Anzahl am Markt und jedes hat Vor- und Nachteile. Dies ist nicht die richtige Stelle um alle zu nennen und einen Vergleich zu ziehen. Als Beispiel nenne ich die sehr mächtige Enterprise-Tracking Lösung von DC Storm. Ab einem richtig professionellen Einsatz kann man sich überlegen ob man zu so einem Anbieter wie DC Storm geht – für One-Man-Shows sind solche gigantischen Lösungen mit Kanonen auf Angry Birds geschossen , auch wenn man fasziniert ist, welche Zusammenhänge man plötzlich damit erkennen kann.
On-Page Optimierung
Wie gestern ja im Vortrag angesprochen geht es nach den Vorbereitungen an den ersten Änderungen an der eigentlichen Seite – der On-Page Optimierung. Auch hierbei sind wir noch weit von der strategischen Suchmaschinenoptimierung entfernt.
Duplicate Content vermeiden
Prüft ob ihr auf euren Seiten Duplicate Content (DC) habt. Das ist beispielsweise der Fall, wenn ihr viel Text von anderen Internetseiten euch auf eure Seite geholt hat. Vermeidet auf jeden Fall innerhalb eurer Seite DC und weist doppelte Inhalte wenigstens als solche aus (Stichwort: Cannonical Tag).
Sitemaps anlegen
Sitemaps sind die Landkarten eurer Website, welche ihr beispielsweise Google zur Verfügung stellen könnt, so dass sich die Suchmaschine nicht alles selbst zusammensuchen muss. Dabei könnt ihr auch direkt Inhaltstypen wie Text, Bilder und Video angeben. Darüber hinaus sind Prioritäten für unterschiedliche Seiten möglich.
Am Anfang ist es wichtig überhaupt einmal eine Sitemap im XML-Format zu generieren. Dies erledigen Plugins für Blogsysteme wie WordPress oder CMS wie Typo3 für euch.
Die Sitemap kann über den URL im Browser aufgerufen werden. Die URL hinterlegt ihr anschließend in den Google Webmaster Tools, damit Google auch erfährt, wo eure Sitemap liegt.
Meta-Tags Inhalte richtig setzen
Meta-Tags sind Informationen über Informationen – deswegen also auf einer Meta-Ebene, welche nicht direkt auf der Seite angezeigt werden, sondern nur für andere Systeme wie Suchmaschinen Daten zur Verfügung stellen.
Wichtig sind „title“ und „description“ – diese werden bei Google für die Anzeige im Suchergebnis herangezogen. Das Meta-Tag „keywords“ führt in SEO Kreisen immer wieder zu Diskussionen. Eigentlich wirkt sich dieses Meta-Tag nicht mehr auf das Ranking aus – es gehört einfach zur Etikette und sollte sinnvoll mit Schlüsselbegriffen (ohne Kommata – was auch diskussionswürdig ist) gefüllt werden.
Setzt die Meta-Tags für jede Seite individuell. Die Description kann gerne im Imperativ formuliert sein, so dass der Benutzer einen Anreiz erhält auf das Suchergebnis bei Google zu klicken.
Content und Keyworddichte prüfen
Stimmen eure Inhalte? Wozu könntet ihr noch mehr schreiben? Kommen die Keywords auf der Seite in einem angemessenen Umfang vor?
Diese Fragen reichen für den Anfang – die Umsetzung liegt an euch 😉
Sinnvolle Dateinamen nutzen
Setzt für eure hochgeladenen Dateien sinnvolle Dateinamen. 893u5305-2345u02.jpg sagt der Suchmaschine eben weniger als merkel-betritt-neuland.de. Wichtig: Bevor ihr bestehende Dateinamen ändert stellt sicher, dass ihr keine 404er Fehlerseiten erzeugt, indem ihr 301er Weiterleitungen nutzt!
Sprechende URLs verwenden
Wichtig ist, dass ihr die Anmerkung zu der Notwenigkeit von Weiterleitungen aus dem Punkt mit den sinnvollen Dateinamen auch hier beachtet, da sonst Rankingverluste zu befürchten sind!
Ziel ist es hierbei aussagekräftige URLs zu erzeugen. Bei alten WordPressinstallationen ist dies von Haus aus sehr unvorteilhaft konfiguriert.
Was ist wohl besser? Einen URL wie example.com/index.html?p=324243 zu verwenden, oder doch lieber example.com/seo-aktuell/merkel-betritt-neuland?
Auch hierfür gibt es teilweise SEO-Plug-Ins für den Fall, dass die Plattform diese Konfiguration nicht erlaubt.
So – wie gesagt war das gerade mal an der obersten Oberfläche gekratzt, es gibt euch aber gerade deswegen einen fundierten ersten Einstieg. Beachtet bitte, dass es zu einigen der hier angesprochenen Punkte zahlreiche leitzordnerfüllende Konzepte gibt und ich hier aufgrund der Masse nicht alles veröffentlichen kann , so dass ihr beispielsweise die Längen von Texten und Anzahl von Meta-Keywords einfach selbst recherchieren könnt.
Feedback? Gerne 😉
Pingback: Heimathafen Wiesbaden – Der Donnerstalk SEO Recap | SEMsation
Hallo Dennis,
vielen Dank für diese Tipp-Zusammenfassung – viel besser als meine Mitschrift von gestern 😉
Gruß,
Yvonne.
Hi Dennis, super wertvoll: 1000 Dank! Wir eröffnen am 27.07. das heimathafen Café – und du bist herzlich eingeladen!
Hi Dominik,
nichts zu danken – es war mir eine Freude bei euch zu sein. Die Eröffnung des heimathafen Café habe ich leider am Samstag aus zeitlichen Gründen nicht geschafft – komme dann aber mal wieder so bei euch rein geschneit!
Viele Grüße und jederzeit leckeren Kaffee,
Dennis
Ich finde toll, dass du hier so wichtige Grundlagen einfach noch mal zusammenstellst und definierst. So fällt wohl manchem künftigen Seo der Einstieg in diese interessante Thematik etwas leichter.
…mei, ich bin ja schon bei den Googel Webtmastertools gescheitert. Als ob das alles so einfach wäre: “fügen Sie den Code in Ihrer Website ein…” zzzz. Wo Wie Was bitte?
Trotzdem Danke für den Artikel. Gut und übersichtlich formuliert.
Ich übe einfach noch ein bißchen und dann klappt das schon.
Hi Bärbel,
vielen Dank für das Kompliment zu dem Artikel.
Ja, die ganzen technischen Schritte welche sich hinter einer Zeile wie “fügen Sie den Code in Ihrer Website ein […]” verbergen können jemanden schon zum verzweifeln bringen.
Habe aber vollstes Vertrauen, dass du das schnell hin bekommst. Ansonsten kennst du ja jemanden in Wiesbaden, der sich gerüchteweise mit Online Marketing auskennen soll 😉 Wenn ich da also unterstützen soll einfach Bescheid sagen 😉
Viele Grüße
Dennis
Interessante Inputs. Helfen mir als SEO Texter bei der täglichen Onpage-Optimierungsarbeit, die man gottseidank selbst in der Hand hat.
Alles andere ist nur eine Sache des Fleißes. Backlinkaufbau ist ein Knochenjob geworden, welchen am liebsten jeder auslagern würde.