Gestern am 05.06.2013 wurde durch das Amtsgericht Hamburg das Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen von TRG The Reach Group GmbH bekannt gegeben. Das wurde eben noch einmal überprüft, nachdem uns die Information über Malte Landwehr erreicht hat.
Der Internetauftritt des laut eigenen Angaben auf strategische Online-Marketing Beratung ausgelegte Unternehmen ist derzeit noch weiterhin unter www.trg.de erreichbar.
Gerade erst im Mai 2013 wurde Christian H. Geschäftsführer des über, nach eigenen Angaben, 30 Personen starken Teams der Hamburger Online-Marketing Agentur.
Der Fokus der TRG The Reach Group GmbH bediente die folgenden Bereiche:
- Suchmaschinenoptimierung
- Social Media Management
- Conversionoptimierung
- Business Intelligence
Darüber hinaus wurden auch weitere Dienstleistungen angeboten:
- Projektmanagement
- Controlling
- Human Ressource Management
- Programmierung
- Webentwicklung
Das Unternehmen betreibt ebenfalls unter der URL reachblog.de einen Blog zum Themengebiet Online-Marketing. Der letzte Eintrag stammt von vorgestern.
Diese Insolvenz könnte als Anzeichen für die Schwierigkeiten angesehen werden, welche sich ein Unternehmen stellen muss, um auf diesem Sektor skalieren zu können. Gerade auf dem Gebiet Online-Marketing wird es schon seit ein paar Jahren immer schwieriger, professionelle Arbeitskräfte für sich gewinnen zu können.
TRG ist vielen in der Online-Marketing Branche durch die starke Präsenz als Sponsor von Events und Veranstaltungen ein Begriff.
Es bleibt abzuwarten, ob und wie das Unternehmen nun gegensteuern kann.
Hier der offizielle Auszug aus dem Hamburger Amtsgericht:
Amtsgericht Hamburg, Aktenzeichen: 67g IN 212/13
In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen
der im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg unter HRB 117121 eingetragenen TRG The Reach Group GmbH, Große Elbstraße 45, 22767 Hamburg, gesetzlich vertreten durch den Geschäftsführer
ist am 05.06.2013, um 12:39 Uhr angeordnet worden (§§ 21, 22 InsO):
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird Rechtsanwalt Dr. Sven-Holger Undritz, Jungfernstieg 51, 20354 Hamburg bestellt.
Verfügungen der Schuldnerin über Gegenstände ihres Vermögens sind nur noch mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam (§ 21 Abs. 2 Nr. 2 InsO).
Den Schuldnern der Schuldnerin (Drittschuldnern) wird verboten, an die Schuldnerin zu zahlen. Der vorläufige Insolvenzverwalter wird ermächtigt, Bankguthaben und sonstige Forderungen der Schuldnerin einzuziehen sowie eingehende Gelder entgegenzunehmen. Die Drittschuldner werden aufgefordert, nur noch unter Beachtung dieser Anordnung zu leisten (§ 23 Abs. 1 Satz 3 InsO).
Maßnahmen der Zwangsvollstreckung einschließlich der Vollziehung eines Arrests oder einer einstweiligen Verfügung gegen die Schuldnerin werden untersagt, soweit nicht unbewegliche Gegenstände betroffen sind; bereits begonnene Maßnahmen werden einstweilen eingestellt (§ 21 Abs. 2 Nr. 3 InsO).
67g IN 212/13
Amtsgericht Hamburg, 05.06.2013
Bildquelle: guitargoa / stock.xchng
30 Mitarbeiter sind eine Menge Holz – da kann man schon von monatlichen Personalkosten in der Höhe von 100000€ ausgehen. Das will erst mal verdient werden in diesem hart umkämpften Markt, der sich – nicht zuletzt durch Google – andauernd ändert.
100.000 wird bei weitem nicht reichen denke ich …
Das ist jetzt schon der zweite Laden von Velvet Ventures, der in einem Monat pleite geht. Ganz offensichtlich eher eine – Ich bin toller Unternehmer-Sache – als wirklich ein guter Job als Gründer. Insolvenz heisst, dass die Leute nicht mehr bezahlt werden. Auch nicht wirklich nett
Bitter für Spammer Promny, der sich gerne als toller Hecht als Unternehmer darstellt, zuletzt auf der SEO Cruise. Bin gespannt, wie es um die d3media bestellt ist, aber so schnell wird auch der Promny diesen Laden nicht zerstört haben. Hat jemand hierzu aktuellere Infos als den ersten Jahresabschluss von 2011 im Bundeszeiger?
@Tom: Nein, normalerweise werden die Gehälter der Mitarbeiter 3 Monate lang vom Arbeitsamt bezahlt. Das ist auch der Zeitraum, in dem ein Insolvenzverwalter schnellstmöglich versucht “die Bude” zu verkaufen oder zu schließen. Nach 3 Monaten wird er nämlich Betreiber der Firma und darf sich dann selber um den Lohn der Arbeitnehmer kümmern.
das ist nicht korrekt. Die Gehälter werden erst am Tag der Eröffnung des Insolvenzverfahren (rückwirkend) 3 Monate gezahlt. Viel Verfahren eröffnen erst später, so dass die Arbeitnehmer mit Einbußen rechnen dürfen. Der Insolvenzverwalter ist doch nicht dann Inhaber, das ist Unsinn.
Schade, vermutlich werden ein paar Domains frei.
Spass beiseite: Hoffentlich können sie die Assets behalten und erschlankt weitermachen – TRG ist ja nicht irgendwer, aber die Kosten scheinen hier das Problem zu sein…
Gibt es einen Beleg für die Aussage “Diese Insolvenz könnte als Anzeichen für die Schwierigkeiten angesehen werden, welche sich ein Unternehmen stellen muss, um auf diesem Sektor skalieren zu können. Gerade auf dem Gebiet Online-Marketing wird es schon seit ein paar Jahren immer schwieriger, professionelle Arbeitskräfte für sich gewinnen zu können.”?
Klar ist, dass Unternehmen so früh wie möglich die Weichen für eine Skalierung stellen müssen, dazu gehört natürlich auch Personal. Doch ob das hier ausschlaggebend war ist wohl reine Spekulation, oder?
Denke auch nicht dass das Problem war / ist geeignete Mitarbeiter zu finden.
Fakt ist, dass es im Online Bereich immer schwieriger wird gutes Geld zu verdienen. Die Goldgräberstimmung ist vorbei.
Immer mehr Mitbewerber werden immer besser und professioneller – egal ob Shop, Dienstleister etc.
Wer hier nicht die wichtigen Weichen stellt, geht eben dann ganz schnell unter.
Ich denke dass das nicht die letzten Insolvenzen erfolgreicher und bekannter Unternehmer aus dem Online Bereich waren.
Naja, ein Problem ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass TRG eben vor allem den Beratungsansatz fährt (oder zumindest gefahren hat) also Analyse und Beratung bei der Umsetzung aber bei den folgenden Bereichen dann nicht im Boot ist (tatsächlich technischen Umsetzung, contenterstellung, Linkaufbau etc.) dadurch bindet man die Kunden eben nur für einen begrenzten Zeitraum an die Agentur.
TRG ist dann zu teuer um sie nebenher laufen zu lassen, wenn man gerade nicht große Dinge umsetzt.
Es gibt daher vermutlich auch nur ein begrenztes Bestandskundengeschäft und vermutlich auch viel Fluktuation – also immer die Notwendigkeit neue Kunden zu aquirieren um die vermutlich ordentlichen Kosten zu decken. Wenn dann auch noch der Kopf Christoph Burseg mit seinem Namen, Vernetzung und Standing geht, stelle ich mir das schon schwer vor.
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