Ungünstiger könnte der Zeitpunkt nicht sein. Kurz vor dem Börsengang von Facebook meldet Yahoo die Rechte an Patenten an, welche für den Erfolg des Social Networks Facebook verantwortlich sein. Dies betrifft vor allem die Patente für das Nachrichten und Messaging-Konzept zur Kommunikation sowie der konfigurierbaren Personalisierung der Seiten in Hinblick auf Werbeauslieferung. Nun fordert der Internetkonzern Yahoo von Facebook einen Anteil des milliardenschweren Börsengangs. Laut derzeitiger Prognosen wird der Wert von Facebook mit ca. 100 Milliarden US Dollar beziffert.
Am 12.03.2012 gab Yahoo bekannt, dass Anklage wegen Patentrechtsverletzung durch Facebook eingereicht wurde. Die Liste der Patentrechtsverletzungen umfasst zehn Punkte aus den Sektoren Onlinemarketing, Werbung, Privacy, Konfiguration und Kommunikation.
Wie das Wall Street Journal aus gut informierten Kreisen berichtet, hat Yahoo bereits vor mehreren Monaten erste Versuche gestartet um die Forderungen geltend zu machen.
Nach mehreren ergebnislosen Verhandlungsrunden weigert sich Facebook immer noch den von Yahoo festgelegten Prozentsatz auf den Umsatz zu zahlen. Laut eMarketer, einem Markforschungsinstitut, belief sich der Umsatz von Facebook für das Kalenderjahr 2011 auf 3,8 Milliarden US Dollar.
„Leider ist die Sache mit Facebook ungelöst geblieben und wir sind gezwungen, den Rechtsweg vor einem Bundesgericht zu beschreiten“, äußerte sich Yahoo zu den Patentklagen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir gewinnen werden.“
Auch wenn Yahoo nicht für solch eine aggressiven Forderung auf seine Patentrechten bekannt ist verklagte der Internet-Konzern bereits 2004 die Internetsuchmaschine Google als diese den Weg einer Börsennotierung beschritt ebenfalls schon auf Patentrechtsverletzung. Als Ergebnis zu diesem Rechtsstreit kam es zu einem Vergleich. Der Vergleich sah vor, dass Yahoo von der Suchmaschine Google-Aktien im Wert von 300 Millionen US Dollar erhielt.
„Wir sind enttäuscht, dass Yahoo, ein langjähriger Geschäftspartner von Facebook und ein Unternehmen, das substanziell von seiner Verbindung mit Facebook profitiert hat, sich entschlossen hat, einen Rechtsstreit zu beginnen“, erklärt der Sprecher von Facebook. „Wir werden uns gegen diese rätselhafte Handlung entschieden zur Wehr setzen.“
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